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Die heilige Schrift hat sich auf der Welt sehr ausgebreitet. Bereits vor 2500 Jahren wurden Übersetzungen in andere Sprachen angefertigt, z. B. Aramäisch. Vor 1500 Jahren waren dann Übersetzungen für Koine‐Griechisch, Latein, Koptisch und viele weitere Sprachen vorhanden.
Diese Abschriften (es gab den Beruf des Kopisten) waren extrem aufwendig (und teilweise mit Schmuckbildern verziert) erstellt und auf vergänglichem Material festgehalten, sodaß man immer wieder neue Kopien anfertigen mußte. So ist es keine Überraschung, daß nach aktuellem Wissen nicht ein einziges Original eines Bibelschreibers bis heute überdauert hat.
Diese Handschriften waren immer schon sehr wertvoll, wodurch es sich fast nur Klöster leisten konnten, diese zu besitzen. Das verleitete natürlich zur Ausnutzung des Wissensmonopols, worauf ich hier aber nicht eingehen will. Wer sich mit diesem Thema besser auseinandersetzen will, sei hiermit auf das Standardwerk Der Pfaffenspiegel von Otto von Corvin verwiesen. Erst, als durch Johannes Gutenberg der effiziente Druck mit beweglichen Lettern eingeführt wurde, konnten sich auch die einfachen Leute Bibeln leisten.
Natürlich schlichen sich auch bei noch so gewissenhaftem Abschreiben Fehler ein. Diese Fehler wurden von anderen Kopisten weitergegeben. Natürlich haben
sodaß es heute auf Grundlage der bisher gefundenen Fragmente (wenngleich nur durch extrem aufwendige Recherchen) möglich ist, eine Art Bibelstammbaum zu erstellen. Damit meine ich nicht den der biblischen Personen!
Dabei sind der hebräisch‐aramäische und der christlich‐griechische Text separat zu sehen. Der erstgenannte liegt uns nur in einer Hauptlesart vor, dem durch die Sopherim fixierten Text, wie er von den Massoreten weiterverwendet wurde. Der letztgenannte Text dagegen spaltet sich in vier Lesarten auf, wobei drei davon zueinander sehr ähnlich sind. Die vierte ist eine absichtliche Verfälschung zum Zweck, Gläubige vom Wort Gottes abzubringen. Davon später mehr.
Nachweislich verfielen die Pharisäer und Schriftgelehrten in Israel schon im 2. Jahrhundert v. u. Z. dem Irrglauben, der Gottesname sei zu heilig, um ihn auch nur auszusprechen. Sie beriefen sich dabei auf das 3. Gebot:
Wie man sieht, findet sich in dieser Übersetzung schon die Auswirkung dieses Aberglaubens, indem der Gottesname durch Titel ersetzt ist. Z. B. in der Elberfelder von 1871 und freilich in der Neue‐Welt‐Übersetzung steht noch der Name Jahwe oder Jehova.
Folglich ersetzten die Sopherim (Schreiber) bis zum Ende des ersten Jahrhunderts in allen Schriften, derer sie habhaft werden konnten, an über 100 Stellen den Gottesnamen יהוה (JHVH) durch Elohim (Majestätsplural von „Eloah“, „Gott“) oder Adhonaj („Herr“). Ansonsten war ihre Aufgabe durchaus verdienstvoll, stellten sie doch eine Fixierung des hebräisch‐aramäischen Textes her. Erst dadurch wurde es nachfolgenden Generationen möglich, sich auf eine einzige Haupttextart dieser Schriften zu verlassen.
Ist es heute noch wichtig, den Namen
יהוה
zu kennen und lesen zu können?
Auch die Massoreten, die im 7. bis 11. Jahrhundert wirkten und fleißig die Schriften kopierten, fügten überall die inzwischen eingeführten Vokalzeichen ein – aber am Tetragrammaton wieder für die Wörter Elohim und Adhonaj. Dies geschah, um den Leser daran zu erinnern, nicht versehentlich den Gottesnamen auszusprechen.
Das „a“ von Adhonaj konnte dabei auch als „e“ gelesen werden. Wahrscheinlich ist dies der Grund dafür, daß die am weitesten in Europa verbreitete Aussprache des Gottesnamens „Jehova“ lautet und nicht „Jahwe“, obwohl die Israeliten wahrscheinlich nie „Jehova“ sagten. Letztlich ist es mir persönlich nicht so wichtig, welche der beiden Formen man verwendet – Hauptsache, man verwendet sie statt eines Titels wie „Herr“ oder „Gott“. Da kann auch eine (teilweise) Großschreibung wie „HErr“ oder die in Kapitälchen („Gott“) nichts ausrichten.
Genau diese Verfälschung der Bibel ist für uns heute lebenden Menschen folgenschwer, da uns hierdurch das tiefe Verständnis und die Vertrautheit mit Jahwe fehlt. Jemanden, mit dem Sie kommunizieren möchten, von dem Sie aber seinen Namen nicht kennen, werden Sie kaum näher kennenlernen und dessen Gemeinschaft werden Sie auch kaum über längere Zeit hinweg suchen! Es muß also jedem Leser der heiligen Schrift klar sein, eine solche Übersetzung zu wählen, die nicht der Tradition der Verheimlichung des Namens Gottes folgt, sondern ihn bei seinem Namen nennt: Jahwe.
Dies ist der Grund dafür, noch immer sehr gern mit der Neuen‐Welt‐Übersetzung der Wachtturm‐Organisation zu arbeiten: Der Gottesname ist (bis auf eine begründete Ausnahme) an allen 6828 Stellen der hebräisch‐aramäischen Schriften nach Stand der Massoreten vorhanden, an den 141 Stellen wieder eingeführt, die schon durch die Sopherim verfälscht wurden, 5 weitere Stellen in den hebräisch‐aramäischen Schriften sind wiederhergestellt und auch in den 237 Textstellen der christlich‐griechischen Schriften ist er zu finden.
Da Jesus, der Sohn Jahwes, den Namen seines Vaters gebrauchte und auch hebräische Übersetzungen des griechischen Textes den Gottesnamen enthielten, scheint mir auch die Wiedereinsetzung in den christlich‐griechischen Schriften angemessen zu sein. Es gibt meines Wissens nach keine Übersetzung in irgendeine Sprache, die dem anzunehmenden Urtext im Hinblick auf die Nennung des Gottesnamens auch nur im entferntesten so nahekommt.
Da Jahwe auch der Autor der Bibel ist (die Schreiber und Propheten wie Jesaja und Johannes kann man als Sekretäre betrachten), sollte auch in der heutigen Welt der Urheberrechte leicht nachzuvollziehen sein, den Namen des Autors eines Werkes nicht zu entfernen. Probieren Sie doch ’mal, Smoke on the Water öffentlich nachzuspielen, ohne Gebühren an die GEMA abzuführen! Nein, tun Sie’s besser nicht, denn das hätte üble Folgen!
Übrigens haben auch viele andere Übersetzer den Gottesnamen an einigen wenigen Stellen erhalten. Typische Stellen sind 2Mo 6:3 und Ps 83:18. Kostprobe gefällig?
Eine weitere Diskrepanz zwischen sehr vielen Übersetzungen stellt sich bei der Recherche heraus, einzelne Verse miteinander zu vergleichen. Diese lassen sich meinen bisherigen Nachforschungen gemÃ¤ß auf die Abspaltung vom textus receptus (dem Originaltext am nächsten) auf den alexandrinischen Texttyp zurückführen. Dieser ist durch den Codex sinaiticus und den Codex vaticanus stark in die heutigen Bibeln eingeflossen.
Bei der geographischen Verbreitung der vielen verschiedenen Papyri und Pergamente mit ihren Lesarten und ihrer zeitlichen Abfolge läßt sich nicht immer genau festlegen, welcher Text älter und demzufolge eine Vorlage für veränderte spätere Texte sein soll. Die Unsicherheit allein schon der 14C‐Methode von einigen Jahrzehnten bei einer Zeitspanne von 2000 Jahren schließt eine exakte Datierung aus. Letztlich kommt es darauf an, wessen Inhalt eher dem gesamten Bibelkanon entspricht. Das bringt uns dann automatisch zu einer annähernden zeitlichen Einordnung.
Diese Änderungen in Versen von Pergamenten des alexandrinischen Texttyps sind vielfältig. Sie sind großteils sinnentstellend, sinnbefreiend, paradox oder anderweitig nicht mit dem Bibelkanon zu vereinen. Einige gleich folgende Beispiele sollen hier genügen, um den Vorsatz dieser Verschlimmbesserungen aufzudecken.
Für die folgende große Tabelle zeige ich die Unterschiede vom einst weitestverbreiteten textus receptus zum neuesten alexandrinischen Texttyp an. Die Texte entnahm ich ggf. (z. B. bei Joh 7:53–8:11) dem Fußnotenapparat von Bibelübersetzungen, die dem alexandrinischen Texttyp folgen, deren Übersetzer aber noch nicht den großen Sprung wagen konnten, den Text komplett fallenzulassen.
Dies entspricht der empfohlenen Vorgehensweise des Satanisten, vorgeblichen Protestanten, Evolutionisten, Freimaurers und Bibelhassers Fenton John Anthony Hort, wie man es bei Durchsicht seiner veröffentlichten Korrespondenz leicht in Erfahrung bringen kann. Ich komme im nächsten Abschnitt noch einmal auf ihn zu sprechen. Kennen Sie das Beispiel mit dem Frosch im Wasser? Genauso wird hier vorgegangen – Schritt um Schritt, mit fast unmerklich winzigen Änderungen wird die Bibel verfälscht, bis es kein Zurück mehr gibt.
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
---|---|---|
2Sa 21:19 Goliath wurde schon von David getötet – jetzt ein zweites Mal? | And there was again a battle in Gob with the Philistines, where Elhanan the son of Jaare‐oregim, a Bethlehemite, slew the brother of Goliath the Gittite, the staff of whose spear was like a weaver’s beam. King James Version (1769) | Und wiederum begann der Streit mit den Philistern, zu Gob. Und Elchanan, der Sohn Jaare‐Orgims, der Bethlehemiter, erschlug Goliath, den Gathiter; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum.Darbys unrevidierte Elberfelder (1905) |
Hiob 19:26 Ist die Geisterstunde angebrochen? | und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch GOtt sehen.Unrevidierte Lutherübersetzung (1545) | Und nachdem meine Haut also zerschlagen ist, und ledig meines Fleisches werde ich Gott schauen!Textbibel (1906) |
Ps 45:6 Ist Gott ein Thron? Zitat in Heb 1:8! | Dein Thron, o Gott, bleibt immer und ewig, das Zepter deines Reiches ist ein gerades Zepter!Schlachter‐Bibel (1951) | Gott ist dein Thron auf unabsehbare Zeit, ja für immer; Das Zepter deines Königtums ist ein Zepter der Geradheit.Neue‐Welt‐Übersetzung (1986) |
Jes 7:14 Junge Frau schwanger ist ein Wunder? Siehe auch Mat 1:25. | Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel heißen.Elberfelder Bibel (1871) | Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Ein junges Weib wird schwanger werden und einen Sohn gebären und ihn Immanuel nennen.Textbibel AT (1906) |
Mat 5:44 Teile gelöscht. | Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde tut Gutes denen, die euch hassen und betet für die, die euch verfolgen und verleumden,Grünewaldbibel (1924) | Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger!Albrechts Neues Testament und Psalmen |
Mat 6:13 Unwillig beim Willen Gottes? | Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen! Denn dein ist die Herrschaft, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.Reinhardt‐Evangelien | Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern befreie uns von dem Bösen!Neue evangelistische Übersetzung |
Mat 13:51 Jesus soll nicht als Herr erkannt werden. | Und Jesus fragte sie: „Habt ihr dies alles verstanden?“ „Ja, Herr“, erwiderten sie ihm.Grünewaldbibel (1924) | „Habt ihr alles verstanden?“, fragte Jesus seine Jünger. „Ja!“, erwiderten sie.Neue evangelistische Übersetzung |
Mat 18:11 Jesus darf kein Retter sein! | Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten.Elberfelder Bibel (1871) | — |
Mat 20:16 Teile gelöscht. | So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte. Denn viele sind berufen, wenige aber erwählt.Grünewaldbibel (1924) | So wird es kommen, dass die Letzten die Ersten sind und die Ersten die Letzten.Neue evangelistische Übersetzung |
Mat 20:22 Bedeutung der Taufe verwässert. | Aber JEsus antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Jawohl.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es.Darbys unrevidierte Elberfelder (1905) |
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
Mat 25:13 Sinn entstellt. | Darum wachet! Denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde.Elberfelder Bibel (1871) |
Mat 27:35 An Jesus darf sich keine Prophetie erfüllen! | Dann kreuzigten sie ihn, verteilten seine Kleider durch das Los, damit erfüllt würde, was vom Propheten gesagt worden war: „Sie haben meine Kleider unter sich verteilt und über mein Gewand das Los geworfen“Grünewaldbibel (1924) | Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen.Elberfelder Bibel (1871) |
Mar 2:17 Buße unnötig? | Da das JEsus hörete, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin kommen, zu rufen die Sünder zur Buße und nicht die Gerechten.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | Jesus hörte das und entgegnete: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“Neue evangelistische Übersetzung |
Mar 6:11 Sodom und Gomorrha entfernt. | Und welche euch nicht aufnehmen, noch euch hören, da ziehet aus von dannen und schüttelt den Staub unter euren Füßen ab zum Zeugnis über sie. Wahrlich, Ich sage euch, es wird Sodom und Gomorrah am Tage des Gerichts erträglicher sein denn selbiger Stadt.Tafelbibel (1911) | Und welche euch nicht aufnehmen, und euch nicht hören, von dannen ziehet aus, und schüttelt den Staub ab, unter euern Füßen, ihnen zum Zeugnis.Reinhardt‐Evangelien |
Mar 10:21 Kreuz oder Pfahl gelöscht. | Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir! Gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach!Schlachter‐Bibel (1951) | Jesus blickte ihn an, empfand Liebe zu ihm und sagte zu ihm: „Eines fehlt dir: Geh, verkauf, was du hast, und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“Neue‐Welt‐Übersetzung (1989) |
Mar 10:24 Königreich für alle Menschen schwer zu erreichen? | Die Jünger waren über seine Worte sehr betroffen. Doch Jesus sprach noch einmal zu ihnen: „Kinder! Wie schwer ist es doch für die, die auf ihr Geld vertrauen, in das Reich Gottes zu kommen! …“Grünewaldbibel (1924) | Die Jünger waren bestürzt. Aber Jesus wiederholte: „Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! …“Neue evangelistische Übersetzung |
Mar 13:14 Erfüllte Phophetie geächtet. | Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel gesprochen, stehen sehet, da, wo er nicht sollte, – wer es liest, der merke auf – dann sollen fliehen, die in Judäa sind, auf die Berge.Tafelbibel (1911) | Wenn ihr aber sehet den Greuel der Verwüstung, stehend, wo er nicht sein soll – der Leser merke! – alsdann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge!Reinhardt‐Evangelien |
Mar 15:3 Keine Prophetie an Jesus! Siehe Jes 53:7. | Y los príncipes de los sacerdotes le acusaban mucho, mas Él no respondía nada. Reina Valera Gómez | Und die Hohenpriester beschuldigten ihn hart.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) |
Mar 15:28 An Jesus darf sich keine Prophetie erfüllen! | So wurde das Schriftwort erfüllt: „Er ist unter die Verbrecher gerechnet worden.“Albrechts Neues Testament und Psalmen | — |
Mar 16:9–20 Eusebius’ Wort zählt mehr als das des textus receptus? | 9 So war er in der Frühe des ersten Wochentages auferstanden und erschien zuerst der Maria Magdalena, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Und diese ging hin und verkündete es denen, die bei ihm gewesen waren und jetzt trauerten und weinten. 11 Als sie hörten, daß er lebe und ihr erschienen sei, da wollten sie es nicht glauben. 12 Später erschien er noch zwei anderen aus ihnen unterwegs in einer andersartigen Gestalt, als sie über Land gingen. 13 Auch jene gingen hin und erzählten es den übrigen; jedoch auch ihnen wollten sie nicht glauben. 14 Zuletzt erschien er den Elfen selbst, als sie zu Tische saßen. Er rügte ihren Unglauben und ihre Herzenshärte, weil sie denen nicht geglaubt hatten, die ihn als einen von den Toten Auferstandenen gesehen hatten. 15 Hierauf sprach er zu ihnen: „Gehet hin in alle Welt und verkündet die frohe Botschaft der ganzen Schöpfung! 16 Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. 17 Und diese Zeichen werden die Glaubenden begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; 18 sie werden Schlangen aufheben, und sollten sie Tödliches trinken, werden sie nicht Schaden leiden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden.“ 19 So sprach der Herr Jesus zu ihnen. Darauf ward er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr wirkte mit ihnen, und er gab ihrer Rede Kraft durch die nachfolgenden Wunderzeichen.Grünewaldbibel (1924) | — |
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
Luk 2:14 Seit wann selektiert Gott? | Ehre sei Gott in den Höhen und Frieden auf Erden, unter Menschen ein Wohlgefallen!Tafelbibel (1911) | „Preis gebührt Gott in Himmelshöhen, und auf Erden ist nun Friede unter Menschen, die Gott wohlgefallen!“Albrechts Neues Testament und Psalmen |
Luk 4:4 Abhängigkeit von Gott geleugnet. | Und Jesus antwortete ihm und sprach : Es steht geschrieben: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte Gottes“.Darbys unrevidierte Elberfelder (1905) | Aber Jesus antwortete: „Nein, in der Schrift steht: ‚Der Mensch lebt nicht nur von Brot.‘“Neue evangelistische Übersetzung |
Luk 9:55 Auftrag Jesu unterschlagen. | Da wandte er sich um und verwies es ihnen und sprach: „Ihr wisset nicht, wes Geistes Kinder ihr seid. Der Menschensohn ist nicht gekommen, Menschen zu verderben, sondern zu retten.“Grünewaldbibel (1924) | Er wandte sich aber um und strafte sie und sprach: Ihr wisset nicht, weß Geistes ihr seid .Elberfelder Bibel (1871) |
Luk 11:2 Sparsame Gebete? | Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, sprecht: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiliget. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich!Schlachter‐Bibel (1951) |
Luk 22:43–44 Jesus nicht besonderes mehr? | 43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. 44 Und in schwerem Kampfe betete er inbrünstiger. Es ward aber sein Schweiß wie auf die Erde fallende Blutstropfen.Reinhardt‐Evangelien | — |
Luk 24:40 Text gestrichen – wozu? | Und indem er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.Schlachter‐Bibel (1951) | — |
Luk 24:51 Wundererscheinung geächtet. | Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen, und ward hinaufgetragen in den Himmel.Reinhardt‐Evangelien | Und während er sie segnete, schied er von ihnen.Albrechts Neues Testament und Pslamen |
Joh 3:13 Jesus im Himmel unerwünscht? | Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.Elberfelder Bibel (1871) | Niemand aber ist im Himmel heimisch als allein der Menschensohn, der aus dem Himmel herabgekommen ist.Albrechts Neues Testament |
Joh 5:4 Bericht über Wunder schwer verständlich gemacht. | Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, ward gesund, mit welcher Krankheit irgend er behaftet war.Elberfelder Bibel (1871) | — |
Joh 6:33 Gottes Brot der Sohn oder eine Sache? | Denn das Brot Gottes ist derjenige, welcher vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.Schlachter‐Bibel (1951) | Denn dies ist das Brot GOttes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) |
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
Joh 6:47 Der Glaube an ein perpetuum mobile führt zu ewigem Leben? | Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer an mich glaubt, hat ewiges Leben.Schlachter‐Bibel (1951) | Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat ewiges Leben.Albrechts Neues Testament und Psalmen |
Joh 7:53–8:11 Text gelöscht. | 53 Da gingen sie ein jeder zu seinem Haus. 8 Jesus aber ging an den Ölberg. 2 Bei Tagesanbruch jedoch fand er sich wieder im Tempel ein, und das ganze Volk begann zu ihm zu kommen, und er setzte sich nieder und begann sie zu lehren. 3 Nun brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war, und sie stellten sie in ihre Mitte, und 4 sie sagten zu ihm: „Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. 5 Im Gesetz schrieb uns Moses vor, solche Frauen zu steinigen. Was sagst Du nun dazu?“ 6 Natürlich sagten sie das,um ihn auf die Probe zu stellen, damit sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten. Jesus aber beugte sich nieder und begann mit seinem Finger auf die Erde zu schreiben. 7 Als sie aber dabei beharrten, ihn zu befragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ 8 Und sich wieder vornüberbeugend, schrieb er weiter auf die Erde. 9 Diejenigen aber, die das hörten, begannen hinauszugehen, einer nach dem anderen, angefangen bei den älteren Männern, und er wurde allein zurückgelassen mit der Frau, die in ihrer Mitte war. 10 Sich aufrichtend, sagte er zu ihr: „Frau, wo sind sie? Hat dich keiner verurteilt?“ 11 Sie sagte: „Keiner, Herr.“ Jesus sprach: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin; treibe von nun an nicht mehr Sünde.“(Fußnote), Neue‐Welt‐Übersetzung | — |
Joh 16:16 Der Vater ist nicht wichtig? | In kurzem werdet ihr mich nicht mehr sehen, und wiederum in kurzem werdet ihr mich sehen, denn ich gehe zum Vater.Schlachter‐Bibel (1951) | „Es dauert nur noch ein wenig, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Doch eine Weile danach werdet ihr mich wieder anschauen.“Neue evangelistische Übersetzung |
Apg 2:30 Jesus kein Christus? | Therefore being a prophet, and knowing that God had sworn with an oath to him, that of the fruit of his loins, according to the flesh, he would raise up Christ to sit on his throne; King James Version (1769) | Da er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eide verheißen hatte, aus der Frucht seiner Lenden einen auf seinen Thron zu setzen,Schlachter‐Bibel (1951) |
Apg 8:37 Jesus darf nicht der Christus sein! | Philippus sprach: „Wenn du aus ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen.“ Er antwortete und sprach: „Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist.“Grünewaldbibel (1924) | — |
Apg 9:29 Diskussionen worüber? | Y hablaba confiadamente en el nombre del Señor: y disputaba con los Griegos; mas ellos procuraban matarle. La Santa Biblia Reina‐Valera (1909) | Er redete und diskutierte auch mit den griechisch sprechenden Juden. Doch sie versuchten ihn umzubringen.Neue evangelistische Übersetzung |
Apg 16:24 Jesus darf kein Richter sein! | Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.Unrevidierte Elberfelder (1905) | — |
Apg 28:29 Statusverlust des Bundesvolks. | Als er dies gesagt hatte, gingen die Juden weg, während sie heftig untereinander stritten.(Fußnote), Albrechts Neues Testament | — |
Rö 1:3 Jesus unwichtig? | für das Evangelium von seinem Sohne Jesus Christus, unserem Herrn. Dieser kommt dem Fleische nach aus dem Stamme David,Grünewaldbibel (1924) | betreffs seines Sohnes, der hervorgegangen ist aus dem Samen Davids nach dem FleischSchlachter‐Bibel (1951) |
1Ko 10:28 Gottes Stellung verschwiegen. | Wo aber jemand würde zu euch sagen: Das ist Götzenopfer, so esset nicht, um deswillen, der es anzeigte, auf daß ihr des Gewissens verschonet. Die Erde ist des HErrn, und was darinnen ist.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | Nur wenn dort jemand zu euch sagt: „Das ist Opferfleisch!“, dann esst nichts davon – aus Rücksicht auf den, der euch den Hinweis gab, und wegen des Gewissens.Neue evangelistische Übersetzung |
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
1Ko 15:47 Identifikation Jesu. | Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch, der andere Mensch ist der Herr aus dem Himmel.Tafelbibel (1911) | Der erste Mensch stammt von der Erde, vom Staub, der zweite Mensch vom Himmel.Neue evangelistische Übersetzung |
Eph 3:9 Christus nicht mehr wichtig? | und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in GOtt verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen hat durch JEsum ChristumUnrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | und ans Licht zu bringen, wie Gott dieses Geheimnis nun verwirklicht hat; diesen Plan, den der Schöpfer aller Dinge vor aller Zeit gefasst hat und bis jetzt verborgen hielt.Neue evangelistische Übersetzung |
2Ti 3:16 Alle Schrift ist inspiriert? | Alle von Gott eingegebene Schrift ist nütze zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit(nur Fußnotenlesart), Elberfelder Bibel (1871) | Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der GerechtigkeitDarbys unrevidierte Elberfelder (1905) |
1Pe 4:14 Gingen die Buchstaben aus? | Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Bei ihnen freilich wird er verlästert, bei euch aber wird er verherrlicht.Darbys unrevidierte Elberfelder (1905) | Wenn ihr beschimpft werdet, weil ihr zu Christus gehört, seid ihr glücklich zu nennen, denn dann ruht der Geist der Herrlichkeit Gottes auf euch.Neue evangelistische Übersetzung |
Off 1:11 Das A und O vergessen. | die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte; und was du siehest, das schreibe in ein Buch und sende es zu den Gemeinden in Asien, gen Ephesus und gen Smyrna und gen Pergamus und gen Thyatira und gen Sardes und gen Philadelphia und gen Laodicea.Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545) | und mir befahl: „Schreibe das, was du siehst, in ein Buch und schicke es an die sieben Gemeinden in den Städten Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea.“Neue evangelistische Übersetzung |
Off 14:5 Gottes Thron gepfändet? | In ihrem Munde ward keine Lüge gefunden; sie sind untadelig vor Gottes Thron.Grünewaldbibel (1924) | und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden worden; sie sind unsträflich.Schlachter‐Bibel (1951) |
Off 22:14 Falsche Lesart durch Vulgata. | Selig sind, die seine Gebote halten, auf daß ihre Macht sei an dem Holz des Lebens, und zu den Toren eingehen in die Stadt.Unrevidierte Lutherbibel (1545) | Glückselig, die ihre Kleider waschen, auf daß sie ein Recht haben an dem Baume des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen!Elberfelder Bibel (1871) |
Textstelle | textus receptus | Alexandrinischer Texttyp |
Tab. 1: Übersicht der Unterschiede des textus receptus zum alexandrinischen Texttyp anhand etlicher Stellen. Dies sind bei weitem nicht alle Unterschiede!
Wie so häufig bei der Anwendung manipulativer Methoden anzutreffen, ist fast jede der Änderungen für sich genommen nicht weltbewegend und könnte als etwas nachlässige Übersetzung betrachtet werden, als ein Versehen oder als Folge bereits vorhandener Verfälschungen, von denen man abschreibt.
Wie Sie erkennen können, handelt es sich um Änderungen, die ein Muster aufzeigen. Ein Muster aber bedingt Vorsatz und der lautet: Verwässern und Verfälschen der gesamten Lehre in der Schrift. So soll der Leser der heiligen Schrift verwirrt und entmutigt werden, weiter an der Suche nach einem höheren Sinn im Leben teilzuhaben oder gleich von Jahwe abgebracht werden. Es fehlt ein persönliches Verhältnis zum Schöpfer.
Besonders bemerkenswert finde ich, wie die Welt von diesen beiden Hauptwerken des alexandrinischen Texttyps erfahren haben will. Der „Codex vaticanus graecus 1209“ wurde 1481 im Vatikan „wiederentdeckt“ – gerade so, als ob niemand jemals in diesem Hurentempel eine Inventur durchgeführt hätte. In welcher Schmuddelecke der Fetzen auch annähernd 1000 Jahre derart gut erhalten überdauert haben soll, muß man sich auch ’mal fragen.
Übrigens war damals Francesco della Rovere Papst Sixtus IV., ein franziskanischer, ausschweifender Nepotist ohne Liebe zum Guten. Wie passend!
1995 wurden dann auch Anmerkungen über unsichere Textstellen gefunden. Die Wikipedia nennt sie „Umlaute“. Wer kann mir erklären, warum diese Zeichen niemand zuvor entdeckt hat? Jedes Exponat wird übrigens ausführlichst fotografiert. Will mir jemand verraten, was auf diesen Bildern zu erkennen ist oder warum die Aufzeichnungen verlorengingen?
Was für ein ungeheures Glück für die katholische Sekte, daß es nicht nur sie allein war, die seligmachende Botschaft aus ihrem Codex vaticanus für die Welt bereitzuhalten, sondern auch noch in einer Zeit, in der man sich zum großen Schlag der Gegenreformation vorbereiten konnte.
Auch der Codex sinaiticus wurde rein zufällig entdeckt – von Konstantin von Tischendorf ab 1844 im Katharinenkloster auf der Halbinsel Sinai (s. OpenStreetMap, 28° 33′ 21″ N, 33° 58′ 34″ O). Damit wurde er davor bewahrt, als Heizmaterial im Ofen zu landen oder gar abgeschabt als Schreibmaterial für andere Werke zu dienen. Tatsächlich waren es mehrere Entdeckungen – immer wieder einzelne Blätter oder ganze Bibelbücher –, die sich bis 1975 (ca. 100 Jahre über von Tischendorfs Tod hinaus) erstreckten.
Veröffentlichungen erfolgten 1846 und 1862, die aber wenig Aufsehen erregten. 1869 wanderte der Codex in die kaiserliche Bibliothek in St. Petersburg. Erst Ende 1933 fand er seinen Weg nach London, wo ihn dann Historiker und Theologen im größeren Ausmaß begutachten konnten.
Als Folge der Verbreitung des Codex Vaticanus verabredeten 1853 Brooke Foss Westcott und Fenton John Anthony Hort die Erstellung einer revidierten Ausgabe der christlich‐griechischen Schriften, was dann auch 1881 geschah. Das Werk hieß The New Testament in the Original Greek. Das war dann auch das Ende von der reinen Lehre aus dem textus receptus.
Ausgerechnet die hochgepriesene Wachtturm‐Organisation fiel als erstes über den neuen Text nach Westcott und Hort her und ließ ihre Mitglieder bis zur Herausgabe einer eigenen Übersetzung (1950) viele Textstellen mit einem fetten schwarzen Markierer aus der King‐James‐Version ausstreichen! Ist es ein Wunder, daß dabei viele stutzig wurden und diese superfeine Gesellschaft wieder verließen?
Satan (hebr.: Ssatán, dt.: Widersacher) hat ein reges Interesse daran, Zweifel und Lügen in den Glauben der Menschen zu streuen, um so viele von ihnen wie möglich zur Aufgabe zu bewegen. Der alexandrinische Texttyp entstand im heidnischen und götzendienerischen Ägypten, wo eine große Gemeinde an Israeliten im Land verstreut lebte.
Schlau von Satan war es allemal, sich das As einer verfälschten Schrift im Ärmel zu behalten und erst dann zum Einsatz zu bringen, wenn es benötigt wurde. Fast alle heutigen Bibeln geben somit den alexandrinischen Texttyp wieder, nachdem bis fast 1900 nur der textus receptus allgemein bekannt und verbreitet war.
Dean Burgon z. B. war ein unter Bibelkritikern weithin bekannter Experte für eben diese Unterschiede der Bibeltexte. Seine Liste der Änderungen und Löschungen an Textmaterial aus dem textus receptus mitsamt Kommentaren dazu kann heute noch eingesehen werden und ist auch für jeden Gläubigen immer ein paar Stunden der Recherche wert!
Der Stammbaum der hebräisch‐aramäischen Schriften ist derzeit nicht aufstellbar, da die Sopherim etwa bis zum Jahr 100 die Fixierung durchführten und jeden anderen Text feierlich als unbrauchbar begruben. Diese Textschnipsel sind längst verrottet. Die Massoreten dagegen haben keine mir bekannten gewichtigen Veränderungen am Text vorgenommen – von der vorsätzlich falschen Vokalisierung des Gottesnamens abgesehen.
Nebenbei bemerkt: Die deutsche Wikipedia ist, was das Bibelstudium und besonders die Bibelforschung angeht, auf einem ganz bedauernswerten Niveau. Einen Artikel über die Massoreten z. B. gibt es nicht und auch nicht einen über die Unterschiede von textus receptus zu alexandrinischer Textart. Also muß man die englischsprachige Wikipedia nutzen.
Im Falle der christlich‐griechischen Schriften sieht die Situation anders aus. Hier haben sich im Verlauf von etwa 200 Jahren folgende Texttypen entwickelt:
Die beiden erstgenannten Texttypen enthalten mit einigen Abweichungen und verschiedenen Lesarten die gesamten 27 Bücher der christlich‐griechischen Schriften. (Auf die hebräisch‐aramäischen Texte und die Apokryphen gehe ich hier nicht näher ein.) Dies trifft im wesentlichen auch auf den westlichen Typ zu, der aber etwas stärkere Abweichungen ausweist. Allein der alexandrinische Typ fällt aus der Reihe, indem an hunderten von Stellen Texte fehlen oder sinnentstellend umgeschrieben wurden.
Bedauerlicherweise wird ausgerechnet dieser alexandrinische Typ für den ältesten gehalten und viele Bibelkommentatoren und Forscher klassifizierten seine beiden Hauptwerke Codex sinaiticus und Codex vaticanus als besonders wertvoll. Dabei ist doch wohl klar, welcher Codex der bibelgetreu überlieferte ist. Einige hundert Fragmente der alexandrinischen Textart stehen einigen tausend des textus receptus gegenüber. Eine Kostprobe der Unmenge an Verfälschungen konnten Sie ja bereits lesen.
Muß man eigentlich mehr als acht Kanister Theologie studiert haben, um diese offensichtlichen Verbrechen an Gottes Wort für vorteilhaft zu halten? Vielleicht kann man sich auf keine andere Weise einen Namen in der Wissenschaftsgemeinde machen, als Jahwe zu verleumden. Siehe dazu Off 22:19 und Jak 4:4.
Kurzer Abstecher in die Vulgata, die ja auch schon vom ägyptischen Heidentum beeinflußt war:
Übersetzung nach meinen Lateinkenntnissen: „Als Jakob sterbend jeden der Söhne Josephs segnete, betete er die Spitze seines Stabes an“. Es darf gelacht werden! Übrigens: kann ’mal jemand meine Übersetzung verifizieren?
Dieses Thema scheint mir ein besonders heißes Eisen zu sein. Aus meiner Zeit bei der Wachtturm‐Organisation ist mir bekannt: Jesus ist der Sohn Gottes, nicht Gott selbst. Damit ist Jesus ein, aber nicht der Gott bei der Verwendung von Gott im eigentlichen Sinn, „Mächtiger“. Gott ist der Vater Jesu, Jahwe. Was die Kathoholiker und Protestotanten ansagten, war mir immer egal. Sie bieten keinerlei Vertrauenswürdigkeit. Ich stütze mich allein auf die Bibel.
Während der thematischen Auseinandersetzung mit den Lehren der Siebenten‐Tags‐Adventisten und speziell mit den Ansichten von Prof. Walter Veith aus Südafrika geriet ich jedoch in Kontakt mit der Ansicht, Jesus sei Gott und damit Sohn und Vater in einer Person.
Diese Zweieinigkeit wird so vehement vertreten und mit Argumenten unterlegt, daß ich mich doch an die Recherche mache, was nun wahr ist.
Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, daß zu den Verfälschungen des Bibeltextes durch die alexandrinische Textart die der Sopherim hinzukommt. Diese geschah bereits während 200 oder 300 Jahren bis etwa 100 u. Z. und führte zur Fixierung des hebräisch‐aramäischen Textes. Jede andere Variante wurde durch die Sopherim vernichtet.
Da die Sopherim aber nun an vielen Stellen יהוה („Jahwe“) durch אדני („Adhonaj“) oder אלוהים („Elohim“) austauschten, kann man heute keine eindeutige Aussage mehr darüber treffen, welches Wort im Urtext an welcher Stelle stand. Texte, die einen Unterschied zwischen dem Gottesnamen und einem der Titel herausstellten, sind nun somit wertlos. Ein Beispiel dafür ist Spr 8:22.
„“Jehova selbst brachte mich als den Anfang* hervor,# als das früheste seiner Werke vor alters.
Spr 8:22 mit Fußnote
* „Als den Anfang“. Hebr.: re’schíth; gr.: archén; weder bere’schíth (hebr.) noch en archéi (gr., sprich: en arché), wie in 1Mo 1:1; TSyVgc(lat.: in initio): „im Anfang“.
# „Brachte mich ... hervor“. Hebr.: qanáni; TLXX(gr.: éktisen me) Sy: „erschuf mich ...“; lat.: possedit me, „besaß mich ...“ Siehe 1Mo 14:19, Fn., Neue‐Welt‐Übersetzung (1986)
Die grundsätzliche Herausforderung besteht auch erst einmal darin, die Verfechter der These Jesus = Gott davon zu überzeugen, daß sie selbst nach Ausschluß der alexandrinischen Textarten noch immer ein Problem mit der Fixierung der hebräisch‐aramäischen Schriften durch die Sopherim haben.
Die beiden Möglichkeiten, dieses Desaster aufzulösen, sind erstens glaubwürdige Kopien oder Übersetzungen (Peschitta?) von hebräisch‐aramäischen Texten vor der Fixierung durch die Sopherim und zweitens neue Funde solcher Kopien und Übersetzungen. In die Peschitta allerdings habe ich mich noch nicht eingearbeitet.
Man möge es mir vergeben, denn ich bin als Elektroniker und Programmierer nicht der Sprachen‐ sondern der Zahlentyp. Wer also über Kenntnisse des Ostaramäischen verfügt und an einen möglichst alten Text der Peschitta herankommt, möge sich bitte bei mir melden.
Der große Vorwurf speziell an die Wachtturm‐Organisation lautet ja, Joh 1:1 verfälscht zu haben. Sehen wir uns den Vers an:
Beachten Sie die Setzung der Wörter „Wort“ und „Gott“ in Kapitälchen – außer dem letzten Vorkommen. Im Koine‐Griechischen gibt es keine unbestimmten Artikel, weswegen so viele Übersetzer in die Denkfalle tappen und deshalb „und das Wort war Gott“ schreiben. Damit glauben sie, im Sinne Christus’ gehandelt zu haben, Vater und Sohn gleichgesetzt zur selben Person vereint zu haben – eine Zweieinigkeit entsteht! Daß Vater und Sohn zwei getrennte Personen sind, geht auch aus dem Teil „und das Wort war bei Gott“ hervor. Der Text lautet im Original übrigens:
Über dieses Problem haben sich schon ganz andere Köpfe als ich Gedanken gemacht und kamen zu durchaus nachvollziehbaren Lösungen:
„“In the beginning was the Word, and the Word was with God, and the Word was fully God.
Or "and what God was the Word was." Colwell’s Rule is often invoked to support the translation of θεος (qeos) as definite ("God") rather than indefinite ("a god") here. However, Colwell’s Rule merely permits, but does not demand, that a predicate nominative ahead of an equative verb be translated as definite rather than indefinite. Furthermore, Colwell’s Rule did not deal with a third possibility, that the anarthrous predicate noun may have more of a qualitative nuance when placed ahead of the verb.
A definite meaning for the term is reflected in the traditional rendering "the word was God." From a technical standpoint, though, it is preferable to see a qualitative aspect to anarthrous θεος in John 1:1c (ExSyn 266–69). Translations like the NEB, REB, and Moffatt are helpful in capturing the sense in John 1:1c, that the Word was fully deity in essence (just as much God as God the Father). However, in contemporary English "the Word was divine" (Moffatt) does not quite catch the meaning since "divine" as a descriptive term is not used in contemporary English exclusively of God.
The translation "what God was the Word was" is perhaps the most nuanced rendering, conveying that everything God was in essence, the Word was too. This points to unity of essence between the Father and the Son without equating the persons.
However, in surveying a number of native speakers of English, some of whom had formal theological training and some of whom did not, the editors concluded that the fine distinctions indicated by "what God was the Word was" would not be understood by many contemporary readers. Thus the translation "the Word was fully God" was chosen because it is more likely to convey the meaning to the average English reader that the Logos (which "became flesh and took up residence among us" in John 1:14 and is thereafter identified in the Fourth Gospel as Jesus) is one in essence with God the Father. The previous phrase, "the Word was with God," shows that the Logos is distinct in person from God the Father.
And the Word was fully God. John’s theology consistently drives toward the conclusion that Jesus, the incarnate Word, is just as much God as God the Father. This can be seen, for example, in texts like John 10:30 ("The Father and I are one"), 17:11 ("so that they may be one just as we are one"), and 8:58 ("before Abraham came into existence, I am"). The construction in John 1:1c does not equate the Word with the person of God (this is ruled out by 1:1b, "the Word was with God"); rather it affirms that the Word and God are one in essence.
Joh 1:1 mit Fußnote, New English Translation (free version)
Damit ist klar, daß Joh 1:1 sehr wohl mit dem unbestimmten Artikel im Deutschen übersetzt werden kann. Wem selbst das nicht genügt, braucht sich nur einmal die Textstellen Mar 6:49, 11:32, Joh 4:19, 6:70, 8:44, 9:17, 10:1, 10:13, 10:33, 12:6 ansehen und ich könnte auch noch eine Menge mehr davon heraussuchen, die alle ein singularisches artikelloses Prädikatsnomen enthalten und deshalb auch in anderen Bibelübersetzungen anstandslos mit einem unbestimmten Artikel versehen werden.
Unter Kritikern, deren Erkenntnis aus der Bibel ferner ein ziemlich groteskes Bild abgeben muß, kursiert gar die Meinung, der unbestimmte Artikel sei gar keiner, sondern ein Zahlwort. Sie heben darauf ab, die Beweggründe der NWÜ‐Übersetzer umzudeuten, indem sie in das Wort „ein“ einen Bedeutungsunterschied zu „zwei“ oder mehr Göttern hineininterpretieren. Dadurch wird nach solcher Interpretation der unbestimmte Artikel zu einer illegalen Einfügung in den Text. Wie kann man sich nur so in seinem Wahn versteigen?
Mar 15:39 bezeugt, daß Jesus der Sohn ist; genauso Joh 8:54. In 1Mo 1:26 steht „wir“. Wer ist das, wenn Jahwe und Jesus dieselbe Person sind? Spr 8:22 ist bereits erwähnt, doch lohnt es sich, bis Vers 36 zu lesen! Jesus (der „Werkmeister“, ausführendes Organ Jahwes in der Schöpfung) und Jahwe werden darin als getrennte Personen erwähnt. In Jes 42:1ff sehen wir Jesu Wesen prophetisch beschrieben.
Jahwe hat laut Joh 3:16 sogar seinen Sohn für die Menschen gegeben, damit diese ewiges Leben haben können. In Joh 10:33–37 nahmen die Schriftgelehrten an, Jesus wolle sich zum Gott machen. Heute werden solche Gläubige angefeindet, die ihn als gottähnlich sehen, sie wollten ihn zu einem gewöhnlichen Menschen herabstufen. Kommen wir zu einem anderen Vers, der das Verhältnis von Vater zu Sohn beschreibt:
Da wir wissen, daß nichts aus sich selbst heraus entstehen kann und zur Schöpfung erst einmal ein Schöpfer da sein muß, kann Jesus nicht der Schöpfer sein, sondern ist die Schöpfung.
Sämtliche weiteren von mir genutzten Bibelausgaben haben gleichlautende Aussagen zum Abstammungsverhältnis Jesu und Jahwes. Jesus ist erschaffen, das erste Schöpfungswerk. Wie aus anderen Versen hervorgeht, ist jede weitere Schöpfung durch Jesus ins Dasein gekommen.
Ich höre schon die Rufer, ich solle mich nicht auf nur eine und erst recht nicht auf die Bibelübersetzung der Wachtturm‐Organisation verlassen. Alsdenn; ich nutze u. a. folgende Bibelübersetzungen: GerAlbrecht, GerElb1871, GerElb1905, GerGruenewald, GerLut1545, GerNeUe, GerNWT, GerReinhardt, GerSch, GerTafel, GerTextbibel, ABP, ESV, KJV, NETfree, NWT, Wycliffe, SpaRV, SpaRV1909, SpaRVG, SpaSEV, SpaTNM, FreBBB, FreCrampon, FreKhan, Wulfila, VulgClementine, Vulgate, Vulgate_HebPs, UMGreek, ABPGRK, LXX, TR, RusMakarij, RusSynodal, Aleppo, HebModern, OSHB, OSMHB und viele weitere Übersetzungen in etliche Sprachen wie Gälisch, Niederländisch, Italienisch, Portugiesisch, Litauisch, Ungarisch, Kroatisch, Norsk Bokmål, Urdu mit Devanagari‐Schrift, Mandarin, Quetchua und Esperanto. Selbst hier bin ich noch nicht fertig mit der Aufzählung, aber den Rest lassen wir ’mal. Außerdem hat meine Schwester eine Luther‐Übersetzung von 1912, die ich sporadisch konsultiere. Noch Fragen, Kienzle?
In keiner dieser vielen Bibelausgaben wird die Erschaffung Jesu geleugnet! Jetzt ein Beweistext, den Adventisten schwerlich widerlegen können werden:
„“13 Er hat uns der Gewalt der Finsternis entrissen und in das Reich seines vielgeliebten Sohnes versetzt. 14 In ihm haben wir Erlösung durch sein Blut, die Nachlassung der Sünden. 15 Er ist das Abbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung; 16 denn in ihm ist alles erschaffen, was in den Himmeln und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es nun Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Kräfte. Das alles ist durch ihn und für ihn erschaffen; 17 er selber ist jedoch vor allem, und alles hat in ihm Bestand. 18 Er ist das Haupt des Leibes, der Kirche; er ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, um so den Vorrang in allem zu besitzen. 19 Und Gott gefiel es, daß die ganze Fülle in ihm wohne, 20 und er durch ihn das All auf ihn hin versöhne, was auf Erden und im Himmel ist, indem er durch sein Blut am Kreuze Frieden stiftete.
Kol 1:13–20, Grünewaldbibel (1924)
Eindeutig: Jesus ist der Sohn, omnipotent, erste Schöpfung und Werkzeug Gottes zur Schöpfung aller weiteren Dinge im All – und der Vater ist eine andere, von Jesus getrennte Person. Kommen wir zu einer der Bibelstellen, die von Prof. Veith als Stütze für seine Zweieinigkeitstheorie angesehen wird:
„“16 Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben? 17 Er aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige GOtt. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.
Mat 19:16–17, Unrevidierte Luther‐Übersetzung (1545)
Stehe ich auf der Leitung? Wie kann man in den Text hineininterpretieren, Jesus spreche von sich selbst als „GOtt“, also Schöpfer? Probieren wir Apg 2:32:
Wie uns 1Mo 2:7, Pr 9:5, 10, Hes 18:4 und viele weitere Texte lehren, ist kraftlos und ohne jedes Bewußtsein, was gestorben ist. Jesus war Teile von drei Tagen in dem, was die Katholiken Hölle nennen, den hades oder schlicht Tod. Wer hat denn Jesus auferweckt, wenn er der Schöpfer ist? Wir sehen bereits, daß die Zweieinigkeitstheorie Nietzsches gottentehrender These „Gott ist tot“ Vorschub leistet und damit von der Erkenntnis Gottes wegführt.
Da es in antiken Schriften keine Interpunktion gibt, kann man genauso einen Punkt oder Doppelpunkt statt eines Kommas vor „Gott“ setzen. Das Ergebnis ist genauso legitim und lautet:
Ähnlich drücken sich weitere Übersetzungen aus, z. B. die ABP und die hochgelobte King‐James‐Übersetzung. Der textus receptus läßt diese Lesart zu und inhaltlich paßt die Übersetzung zum gesamten Bibelkanon und damit auch zu einem etwas später erscheinenden Vers:
Wenn nämlich je nach Übersetzung – noch dazu im selben Bibelbuch! – einmal gesagt wird, Jesus sei Gott und Jesus sei Gottes Sohn, so muß man fragen dürfen, was mit solch einer Argumentation bezweckt werden solle oder wie denn der Geisteszustand des Übersetzers einzuschätzen sei.
Dies ist ein weiterer Text, der gern zur Widerlegung der Wachtturm‐Organisation herangezogen wird. In der Neuen‐Welt‐Übersetzung heißt es „Richterstuhl Gottes“ – wie in vielen anderen Übersetzungen auch. Das ist unschön; inhaltlich aber ändert sich nichts, denn Jesus ist der von seinem Vater eingesetzte Richter über die Welt. Damit ist der Richterstuhl Gottes auch der des Christus. Oder wollte Prof. Veith die Wachtturm‐Organisation der Gleichsetzung von Christus und Gott bezichtigen? Bedaure, Herr Professor, das war ein Rohrkrepierer!
„sind eins“ kann auch (und nicht mißverständlich) mit „sind in Übereinstimmung“ wiedergegeben werden. Damit entgeht man dem Anschein einer Dreieinigkeit, die sonst auch nirgends in der heiligen Schrift gestützt wird. 1Jo 5:7–8 widerlegt sogar die Zweieinigkeitstheorie der Adventisten und anderer Religionsgemeinschaften! Ist das jetzt das endgültige Argument gegen die biblische Lehre von getrennten Personen oder kommt da noch etwas?
Eine Bibelübersetzung, die so weit von Originaltext abweicht, wie ich es bei all den bereits gesehenen Schandtaten nie erlebte, ist die „Hoffnung für alle“. Inhaltlich richtig, aber textuell verfälscht, schreibt sie für 1Jo 5:7–8:
„“7 Für Jesus Christus als den Sohn Gottes sprechen also drei Zeugen: 8 Gottes Geist, das Wasser der Taufe und das Blut, das Jesus am Kreuz vergossen hat. Alle drei Zeugen stimmen in ihrer Aussage völlig überein.
1Jo 5:7–8, Hoffnung für alle
Soviel dazu. Jetzt ein weiterer Text:
oder dieser:
oder der noch:
Bei diesen Versen möchte ich sehen, wie die Gott untergeordnete Stellung Jesu geleugnet wird! Ich vermute, einer Erklärung wird eher aus dem Weg gegangen.
Andere Texte gibt es – das will ich gar nicht verschweigen – wie 1Ti 3:16, in denen auch im textus receptus eindeutig als von Gott gesprochen wird, wenn Jesus gemeint ist. Diese sind in der Tat ein Problem, doch können sie keinesfalls die Menge an eindeutigen Beweisen dafür entkräften oder gar aufwiegen, daß Jesus und Jahwe zwei voneinander getrennte Personen sind. Auch läßt der Urtext die Interpretation zu, Gott habe sich durch Jesus im Fleisch geoffenbart, was ja auch der Fall ist:
„“[dem] alleinigen Gott, unserem Retter,* durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt für die ganze vergangene Ewigkeit# und jetzt und bis in alle Ewigkeit. Amen.
GerNWT Jud 25
*: Wtl.: „[dem] alleinigen Gott, Retter von uns“. Gr.: mónōi theṓi [sprich: mónō theṓ] sōtḗri hēmṓn; lat.: sọli Dẹo salvatọri nọstro.
#: Od.: „Gewalt vor aller Zeit“.
Dem einen oder anderen Leser erscheint meine Verteidigung der These, daß Jesus Christus der Sohn, aber nicht der Vater ist, als eine Verteidigung der Wachtturm‐Organisation oder ihrer Neuen‐Welt‐Übersetzung. Das trifft so aber nicht zu. In erster Linie geht es um die Betrachtung verschiedener, sich gegenseitig widersprechender Thesen.
Um einer Entscheidung näherzukommen, welche der Thesen wahrscheinlicher richtig ist, braucht man nur das Sparsamkeitsprinzip von Wilhelm von Ockham anzuwenden. Wieviele Annahmen, Ausnahmen, Variablen oder „sonderbare Logik“ muß man aufwenden, um Jesus und Jahwe als dieselbe Person betrachten zu können? Soviel zur Zweieinigkeitstheorie Prof. Veiths.
Mir ist sehr wohl klar, daß die NWÜ eine Ausgeburt des alexandrinischen Texttyps ist und damit einen Großteil derjenigen satanischen Veränderungen zum textus receptus enthält, die den Inhalt der heiligen Schrift verwässern. Auch einzelne Manipulationen wie die vorsätzliche Falschübersetzung in Jer 29:10 stören mich enorm – immerhin weiß ich darum und kann gegensteuern.
Einzelne Themen der WTO andererseits dürfen mit meinem Bibelverständnis übereinstimmen. So wird wohl kein gottesfürchtiger Christ leugnen wollen, daß Gott einen Namen hat. Die NWÜ tritt halt besonders stark für die Verbreitung von Gottes Eigennamen JHVH ein und auch der Sprachstil der NWÜ ist für heutige Christen (zumindest im Deutschen) leicht lesbar und sehr gut verständlich.
Zufrieden muß ich deshalb mit der NWÜ als Ganzes längst nicht sein. Ich wünsche mir eine Übersetzung in Deutsch, Englisch und Spanisch, die den Gottesnamen intensiv nutzt, gut lesbar ist und dem textus receptus folgt. Obendrein bin ich der Meinung, daß es an der heiligen Schrift kein Urheberrecht im üblichen weltlichen Sinn geben kann und rege die Veröffentlichung einer solchen Arbeit unter CC‐BY‐SA 4.0 an, sodaß Bibelforscher die Übersetzung mit dem Programm Xiphos nutzen können.
Die NWÜ hat wie jede andere Bibelübersetzung ihre Schwächen und ist damit auf die eine oder andere Weise angreifbar. Sie in Bausch und Bogen zu verdammen, ist genauso wenig zielführend, wie den Spieß umzudrehen und die Lutherbibel mit zurechtgelegten Argumenten ’runterzumachen. Zielführend kann man so ein Vorgehen nicht nennen!
Mir kann es auch nicht darum gehen, Prof. Veith schlechtzureden. Er ist zweifelsohne ein guter Lehrer und seine Forschungsergebnisse sprechen ohnehin für sich. Er ist viel in der Welt unterwegs, um in Vorträgen biblische Erkenntnisse zu verbreiten. Aufgrunddessen achte ich ihn und sein Ansinnen sehr. Daß er die Aufzeichnungen dieser Vorträge vermarktet, um sich zu finanzieren, ist da nur legitim.
Wenn er allerdings über die Aussagen der Bibel hinausgeht und sich zur Konstruktion einer Zweieinigkeit versteigt, muß es auch gestattet sein, die Fehler in seiner Lehre aufzudecken. Selbst hat er ja auch kein Problem damit, z. B. die Neue‐Welt‐Übersetzung über dem Maß anderer Übersetzungen zu verurteilen. Wenn ihn so stört, daß die NWÜ als erstes das Machwerk von Westcott und Hort übernahm, muß er auch fairerweise andere Bibelgesellschaften anprangern, dem Gottesnamen יהוה nicht den gebührenden Platz einzuräumen!
So unnötig für einen Lehrer seines Kalibers, greift auch er zu Polemik, indem er den Vertretern von der Trennung zwischen Jahwe und Jesus nachsagt, diese wollten Jesus zu einem gewöhnlichen Menschen degradieren. Jesus ist der Anfang der Schöpfung und steht in der ganzen Schöpfung ganz klar an oberster Stelle. Er ist der Mittler, ohne den niemand den Vater erreicht (Joh 14:6). Ich finde es so schade, daß Prof. Veith klar übertreibt und dabei versucht, seinerseits eine unbiblische und gottentehrende Lehre als biblisch verankert durchzusetzen. Genug jetzt.
Nicht jeder kann oder will soviel Zeit aufwenden, sich in die verschiedenen Bibelübersetzungen in mehreren Sprachen einzuarbeiten. Gerade für solche Leute ist eine von vorn herein erfolgte Übersetzung wie oben beschrieben sinnvoll. Auch für Fortgeschrittene bietet sie die erhebliche Erleichterung, nicht mehr alles und jedes mit anderen Übersetzungen gegenprüfen zu müssen.
Man darf gespannt sein, was das anstehende Sabbatverbot und gleichzeitige Sonntagsgebot bringen wird. ErwartungsgemÃ¤ß wird der okkulte Anteil in alexandrinisch orientierten Bibelausgaben zunehmen. Sollte man da nicht gegensteuern?
Hierbei strebe ich nach einer strukturtreuen – und nur dort, wo ein Text nicht gut in westliche Sprachen übersetzbar ist, zumindest sinntreuen –, medienvarianten Übersetzung. Ziel ist also die Erstellung einer „Online“‐Ausgabe im Netz mit über 100.000 Querverweisen und über 10.000 Fußnoten, wie man sie in der Studienausgabe der NWÜ findet, und einer ebenso gut ausgestatteten Ausgabe für Bibelstudienprogramme wie Xiphos. Das Werk soll unter einer passenden Lizenz stehen wie CC‐BY‐SA 4.0 International.
Ich bitte um Kontaktaufnahme zur Koordination der Aufgaben, eine gute Bibelübersetzung anzufertigen. Nicht, daß mich jemand für größenwahnsinnig hält: Mit den heutigen Möglichkeiten der IT ist das Verfassen eines literarischen Werkes von ca. 2 MB Größe und unter Einsatz einiger recherchierender Mitarbeiter in einigen Monaten zu schaffen! Solche Arbeit muß man nicht Bibelverlagen überlassen, die sich dann an der Vermarktung gesundstoßen!
Nun muß sich jeder Leser fragen, wie er zu יהוה steht. Ist es nicht ein Trauerspiel, sogar ein Armutszeugnis, daß es im Jahr 2016 noch immer keine freie Bibelübersetzung mit guter Lesbarkeit und Strukturtreue, mit Würdigung des Gottesnamens und des ursprünglichen textus receptus in den christlich‐griechischen Schriften gibt? Die notwendige Technologie, um solch eine anspruchsvolle Übersetzung herzustellen, ist sicher nicht der Punkt. Viele Menschen sind einfach zu bequem, um sich einmal den Aufwand zu treiben, sich das richtige Werkzeug anzufertigen, um damit fortan sehr viel effizienter zu arbeiten. Packen wir es jetzt also an?
3.3.2014 Hierzu habe ich mir die Arbeit gemacht und die notwendigen Belege dafür zusammengetragen, daß die christlich‐griechischen Schriften in der Neuen‐Welt‐Übersetzung der Wachtturm‐Organisation stark mit den alexandrinischen Verfälschungen durchseucht sind. Ich orientierte mich dabei an der Tabelle im PDF‐Dokument „300 wichtige Veränderungen im Text des NT“ von Rudolf Ebertshäuser. Die Prüfung ergab 97,33 % Durchseuchung. Warum Herr Ebertshäuser diese in Deutschland ebenfalls weit verbreitete Bibel nicht in seine Auflistung aufnahm, ist mir allerdings ein Rätsel.
Die Auszählung ergibt gerade einmal acht Stellen, die mit dem textus receptus nach Lesung von Herrn Rudolf Ebertshäuser übereinstimmen. Das sind schlappe 2,67 %!
Viele der Vorkommen mit AT oder AT+Fn sind Einsetzungen des Gottesnamens an Stellen, die bisher mit „Herr“ oder „Gott“ verstümmelt waren. Ansonsten sind es Präzisierungen oder geänderter sprachlicher Ausdruck. Selbst unter Berücksichtigung aller dieser 11 Verse kommt man noch immer auf ein desaströses Maß an Durchseuchung – und wohlgemerkt: nur für diese 300 Stellen betrachtet!
Sie sehen also: Es wird sich lohnen, eine Bibelübersetzung anzufertigen, die alle diese Schwächen nicht hat. Nochmal: Wer zieht mit? Alleine schaffe ich solch ein größeres Projekt nicht in zumutbarer Zeit!
Buch | Umfang | Buch | Umfang |
---|---|---|---|
1Mo | 71 | Jer | 83 |
2Mo | 60 | Klg | 11 |
3Mo | 46 | Hes | 75 |
4Mo | 59 | Da | 23 |
5Mo | 54 | Hos, Joel, Am, Ob, Jon, Mi, Nah, Hab, Ze, Hag, Sach, Mal | 62 |
Jos, Ri, Ru | 75 | ||
1Sa | 47 | Mat | 43 |
2Sa | 41 | Mar | 27 |
1Kö | 46 | Luk | 46 |
2Kö | 44 | Joh | 34 |
1Ch | 40 | Apg | 45 |
2Ch | 50 | Rö, 1Ko, 2Ko | 49 |
Esr, Ne, Est | 45 | Gal, Eph, Php, Kol, 1Th, 2Th, 1Ti, 2Ti, Tit, Phm, Heb | 52 |
Hi | 47 | ||
Ps 1–72 | 57 | Jak, 1Pe, 2Pe, 1Jo, 2Jo, 3Jo, Jud | 22 |
Ps 73–150 | 66 | ||
Spr | 35 | Off | 22 |
Pre, Hoh | 17 | Bibliothekar | — |
Jes | 75 | Koordinator f. IT | — |
Tab. 2: Seitenumfang von Bibelbüchern zum Abschätzen des aufgenommenen Aufwandes.
11.1.2015 Den Gedanken aus dem letzten Jahr greife ich hier nochmals auf und bestimme den Aufwand für eine reine Neuübersetzung der heiligen Schrift, sodaß sich niemand in ein Projekt mit unbestimmtem Arbeitspensum gefangengenommen fühlen muß. Hierzu liste ich den Textumfang der deutschen NWÜ in Seiten auf. Die Angaben haben eine Ungenauigkeit von ±1 Seite. Im Falle der christlich‐griechischen Schriften kommt die leicht erhöhte Textmenge durch Verwendung des textus receptus statt des noch verwendeten alexandrinischen Texttyps zum Tragen, weswegen grob 5–10 % aufgeschlagen werden sollten.
Wie Sie sehen, habe ich kleine Bibelbücher zusammengeknotet, die inhaltlich zusammenpassen und nach Standardreihenfolge aufeinanderfolgen. Die Psalmen mußte ich teilen. Nun aber stehen 35 wählbare Aufgaben zur Verfügung, je nach Qualifikation und Willen zum Arbeitseinsatz.
Eine Wiederholung der Anforderungen an die zu erstellende Übersetzung:
Was die Qualifikation der Mitarbeiter angeht, müssen diese zumindest über gute Grundlagen in Hebräisch (und ggf. Aramäisch) bzw. Koine‐Griechisch verfügen, sowie Deutsch als erster Zielsprache in Wort und Schrift. Die geläufige Verwendung von technischen Hilfsmitteln muß ebenfalls als gegeben vorausgesetzt werden.
Die Aufgabe des Bibliothekars ist es, all die vielen benötigten Papyruskopien, Nachschlagewerke, Abhandlungen, Aufsätze usw., die zum Übersetzen notwendig sind, zeitnah zu beschaffen. Der Koordinator sorgt für eine funktionierende Infrastruktur mit technischen Hilfsmitteln wie einem leicht bedienbaren Betriebssystem, zielführenden Programmen, Problembehebung, Datenmigration zwischen Programmen usw.. Diese letzte Rolle würde ich auf mich nehmen.
Da ich vom Fach bin, übernähme ich auch die Erstellung einer Netzpräsenz mit der Darbietung aller relevanter Fakten. Auch Werbung (Banner, Inserate, Guerilla‐Taktik, Pressearbeit) gehört dazu, sowie Spenden zu sammeln. Machen wir uns nichts vor: Auch wenn die meisten und größten Posten (wie auch meine eigene Arbeit daran) durch Ehrenamtlichkeit wegfallen, so kostet das Projekt trotzdem Unterhalt für Leihgebühren, die Domäne mit Sicherheitszertifikat usw.. Das Projekt starten müßte allerdings jemand mit einer Spende, die so groß ist, daß alle Einmalkosten für 1–2 Jahre abgedeckt sind. Die muß man zwar einmal durchrechnen, aber mit einem mittleren dreistelligen Euro‐Betrag muß man auf alle Fälle rechnen.
Wenn man für jede der Seiten eines Bibelbuches im Durchschnitt einen Arbeitstag ansetzt und einen Tag pro Woche für dieses Projekt opfert, kommt man auf 1500 Mannwochen oder bei nur 30 Übersetzern auf ein Jahr Arbeit – natürlich pro Zielsprache. Manche von ihnen brauchen länger als andere, einige können vielleicht sogar zwei Tage pro Woche aufwenden, manche übernehmen Aufgaben und lassen sie liegen. Nach 1½‐2 Jahren wird dann die erste vollständig übersetzte Version zur Verfügung stehen, bereit für die Veröffentlichung.
Diese Veröffentlichung wird in einer Weise geschehen, in der der gesamte Text sowohl in Rohform, als auch als XHTML mit fest eingebauten Kapitel‐ und Verszahlen und als Xiphos‐Moduldateien auf einem festen Netzpfad zu erreichen sind. Dadurch ist es sogar möglich, mit Xiphos die neueste Version anzusehen, ohne das Projekt separat für den lokalen Gebrauch herunterzuladen.
Profitieren von den Früchten harter Arbeit will jeder. Wenn jeder aber nur denkt, die anfallenden Arbeiten oder die Finanzierung gehen ihn nichts an und „sollen ’mal andere machen“, so stirbt jedes Projekt. Wer macht also den Anfang und hält bis zum Ende des Projektes durch? Natürlich sähe ich es gerne, wenn ein einmal gewähltes Kontingent auch erledigt wird, aber es ist jede Mitarbeit willkommen.
Wer also will eine reine, leicht lesbare Ausgabe der heiligen Schrift mit wiederhergestelltem Gottesnamen, aber ohne Verwässerung der Lehre durch den alexandrinischen Texttyp? Nun aber ’ran, Leute! Meine ePost‐Adresse ist bekannt.
24.9.2015 Heute bin ich zum Schluß gekommen, daß es nach über eineinhalb Jahren eines Angebotes (nämlich seit der Präzisierung dieses Projektes am 3.3.2014), die Bibel neu zu übersetzen und auf das jeder halbwegs interessierte Bibelkenner sofort anspringen müßte, kein Interesse geben wird. Ein Komiker meldete sich und wollte den Text abgreifen. Im Netz beweist man ja gerne Nehmerqualitäten. Ist etwas kostenlos zu haben, nimmt man es gerne. Selbst aber nur den geringsten Arbeitsaufwand auf sich zu nehmen, ist schon zuviel. Darüberhinaus gab es nur das bekannte Schweigen im Walde! Hiermit stelle ich folglich mein Angebot der ehrenamtlichen Mitarbeit an einer neuen, klaren Übersetzung unwiderruflich ein. Diese Bereitwilligkeit an ehrenamtlicher Arbeit zeigte ich schon in etlichen weiteren Fachgebieten und Projekten. Eines nach dem anderen verbleibt für diesen Aspekt betrachtet als verbranntes Land. Was zum Schluß bleibt, ist der nackte Eigennutz – und eine Welt voller Egoisten. An mir soll es nicht gelegen haben!